Die Swisscom ist längst nicht mehr das einzige Unternehmen, das mögliche neue Mitarbeitende in ihren Stelleninseraten duzt. Im Rahmen unserer Studie «JobCloud Market Insights», die wir jährlich zusammen mit der ZHAW herausgeben, haben wir die Texte von hunderttausenden Stelleninseraten auf den beiden Portalen jobs.ch und jobup.ch analysiert. Dabei haben wir uns unter anderem Formulierungen wie Du/Sie und geschlechterspezifische Ansprachen angeschaut. Ausgewert wurde das ganze Jahr 2018.
Sicher, die überwiegende Mehrheit spricht ihre Kandidaten immer noch per Sie an. Besonders konservativ sind die Branchen Medizinaltechnik, Personalberatung und das Bildungswesen. Auf der anderen Seite dutzt die Medienbranche ihre potenziellen neuen Mitarbeitenden am häufigsten.
Vorbildcharaker in der gendergerechten Sprache: Bildungswesen und öffentliche Verwaltung
Am ehesten formulieren die Branchen des Bildungswesens sowie der öffentlichen Verwaltung ihre Stelleninserate für beide Geschlechter. Möglich, dass diese Branchen einen bewussteren Umgang mit Sprache pflegen, da auch beide Geschlechter im Alltag bereits ungefähr gleich stark vertreten sind. Dass man das dritte Geschlecht ebenfalls anspricht, wie das in anderen Ländern vorgeschrieben wird, kam im Jahr 2018 in der Schweiz übrigens noch kaum vor. Auf der anderen Seite schreiben die Informatik/Telekommunikation sowie die Land-/Forstwirtschaft am seltesten geschlechterspezifisch aus.