Sinkendes Vertrauen, steigende Arbeitslosigkeit

Während die Schweiz in den Herbst übergeht – eine Jahreszeit, die traditionell nach den ruhigeren Sommermonaten wieder mehr Schwung in die Rekrutierung bringt – zeigt der Arbeitsmarkt ambivalente Signale. Arbeitgebende gehen mit einer gewissen Zurückhaltung in diese Phase, indem sie den Bedarf an Fachkräften mit der wachsenden globalen Unsicherheit abwägen. Obwohl sich die Gesamtlage abkühlt, zeigen sich in wichtigen Sektoren dennoch Zeichen von Widerstandsfähigkeit, und auch das Verbraucherverhalten scheint sich zu stabilisieren.

Signale vom Arbeitsmarkt

Die neuesten Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) zeigen einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im 2. Quartal 2025 lag die Erwerbslosenquote bei 4,6% (ILO), was eine langsamere Eingliederung von Arbeitskräften in den Arbeitsmarkt widerspiegelt. Zwar wird weiterhin eingestellt, jedoch wesentlich selektiver.

Quelle: BFS

Auch die Stimmung in der Wirtschaft hat nachgelassen. Der KOF Konjunkturbarometer, der die wirtschaftliche Aktivität misst, fiel von 101,3 im Juli auf 97,4 im August. Dieser Rückgang zeigt, dass Unternehmen pessimistischer in die nahe Zukunft blicken, insbesondere in exportorientierten Branchen, die mit weltweitem Gegenwind zu kämpfen haben.

Das Arbeitsmarktbarometer der Adecco Group bestätigt den Trend einer gedämpften Einstellungsbereitschaft. Die Zahl der offenen Stellen ging gegenüber dem 1. Quartal um 1% und im Jahresvergleich um 3% zurück. Besonders betroffen sind IT, Verwaltung und kaufmännische Berufe. Dennoch gibt es positive Ausnahmen: Der Gesundheits- und Pflegesektor zeigt sich weiterhin als Wachstumsbereich mit stabiler Nachfrage nach Fachkräften.

Dennoch gibt es positive Signale. SECO stellt fest, dass sich der private Konsum relativ gut gehalten hat, gestützt durch eine verbesserte Finanzlage der Haushalte. Auch das BIP verzeichnete im zweiten Quartal ein leichtes Wachstum, vor allem dank des Dienstleistungssektors. Diese Faktoren deuten darauf hin, dass die Wirtschaft zwar externen Herausforderungen ausgesetzt ist, die Inlandsnachfrage jedoch für eine gewisse Stabilität sorgt.

Fazit

Der Schweizer Arbeitsmarkt kühlt sich ab: höhere Arbeitslosigkeit, weniger offene Stellen und ein nachlassendes Vertrauen der Unternehmen. Der Abschwung verläuft jedoch moderat, und Branchen wie Gesundheits- und Pflegeberufe erweisen sich als robust.

Für Arbeitgebende gilt: Diese Phase ist kein Zeitpunkt, um sich zurückzuziehen, sondern um sichtbar zu bleiben. Auch bei selektiverem Recruiting helfen konsistent veröffentlichte Jobanzeigen dabei, die richtigen Talente anzusprechen und die Arbeitgebermarke präsent zu halten. Unternehmen, die Stabilität bewahren und sich an die sich verändernden Bedingungen anpassen können, sind bestens aufgestellt, um die kommenden Monate erfolgreich zu meistern.


Quellen:
Schweizerische Arbeitskräfteerhebung im 2. Quartal 2025: Arbeitsangebot – GNP Diffusion
Rückgang des Geschäftsklimas in der Schweiz
Arbeitsmarktindex Q2 2025 | The Adecco Group Schweiz
Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal 2025: Schweizer Wirtschaft zeigt schwaches Wachstum

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