Der Arbeitsmarkt bleibt in Bewegung. Für das Jahr 2026 zeichnen sich Trends ab, die das Recruiting nachhaltig prägen werden. Vieles ist in dem Sinne nicht neu, aber wird sich weiterentwickeln. Wer frühzeitig reagiert, kann nicht nur schneller, sondern auch wirkungsvoller rekrutieren.
1. Die interne Positionierung von HR als Basis
Die Rolle von HR ist zentral für den Unternehmenserfolg. Nur wenn HR als strategische Partnerin mit Einfluss wahrgenommen wird, können neue Ideen und Technologien nachhaltig Wirkung entfalten.
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2. KI und Automatisierung sinnvoll genutzt
Künstliche Intelligenz verändert das Recruiting. Ob Matching, Screening oder Kommunikation – KI kann Prozesse beschleunigen und die Candidate Experience verbessern.
Doch es gilt zu hinterfragen, wo der Einsatz überall sinnvoll ist. Dies vor allem, wenn sich der Aufwand kaum skalieren lässt. Setzen Sie also Prioritäten und machen Sie sich einen Plan, worauf Sie in 2026 setzen wollen.
Tipp: Schauen Sie die Webinar-Aufzeichnung vom November zum Thema «KI im Recruiting». Und: Nutzen Sie KI als Unterstützung, nicht als Ersatz. Der Mensch bleibt im Mittelpunkt.
3. Flexibilität und individuelle Bedürfnisse im Fokus
Flexibilität bleibt das grosse Thema, nicht nur in Bezug auf Arbeitszeit oder -ort. 2026 geht es darum, die unterschiedlichen Lebensrealitäten und Bedürfnisse der Zielgruppen zu verstehen und zu berücksichtigen.
Arbeitstätige Eltern wünschen sich Modelle, die Vereinbarkeit ermöglichen – etwa flexible Wochenrhythmen oder Jobsharing auf Führungsebene. Gen Z sucht vielleicht eher Entwicklung, Mentoring und klare Perspektiven, statt starrer Karrierepfade. Ältere Mitarbeitende wollen oft weniger Hierarchie, aber mehr Sinn und Einfluss.
HR steht damit vor der Herausforderung, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Orientierung geben, aber individuelle Lösungen zulassen. Richtlinien sind wichtig, doch sie sollten nicht verhindern, dass man in Einzelfällen pragmatisch und menschlich entscheidet.
4. Employer Branding wird entscheidender
Die Arbeitgebermarke bleibt einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Wettbewerb um zukünftige Arbeitskräfte. Klar, im Moment ist es mancherorts einfacher geworden, Mitarbeitende zu finden. Doch langfristig bleibt es eine Herausforderung.
Ehrliche Kommunikation ist dafür die Basis. Und die beginnt intern. Eine Kultur, in der nicht alles perfekt sein muss, dafür eine gesunde Fehlerkultur existiert, ist die beste Ausgangslage für einen authentischen Arbeitgeberauftritt.
Tipp: Mitarbeitende als Botschafter:innen gewinnen ist einfach sinnvoll! Hören Sie unsere Podcast-Episode darüber.
5. Skills first – Abschlüsse second
Formale Abschlüsse verlieren an Gewicht, während konkrete Kompetenzen an Bedeutung gewinnen. Unternehmen suchen zunehmend nach Talenten, die Aufgaben meistern können, unabhängig davon, wo sie gelernt haben.
Das eröffnet Chancen für Quereinsteiger:innen und erfordert von Recruiter:innen ein tiefes Verständnis für Fähigkeiten und Potenziale. Gilt übrigens nicht nur für die Personalsuche, sondern auch für die Personalentwicklung.
Tipp: Formulieren Sie Stellenanzeigen kompetenzorientiert. Der Fokus sollte auf „Was können Sie?“ statt „Wo waren Sie?“ liegen.
6. Datengetriebenes Recruiting
Ja, ein alter Hut. Und trotzdem ist hier noch viel Luft nach oben. Daten sind schon in vielen Bereichen und Unternehmen die Grundlage strategischer Entscheidungen. Setzen auch Sie darauf. Wer Kennzahlen wie Time-to-Hire, Cost-per-Hire oder Candidate Satisfaction systematisch nutzt, kann Prozesse gezielt optimieren und Budgets effizient einsetzen.
Tipp: Es geht auch im «Einfachen». Beginnen Sie klein – ein übersichtliches Dashboard mit den wichtigsten Kennzahlen schafft schnell Mehrwert und Transparenz. Bei kleineren Unternehmen kann das sehr pragmatisch umgesetzt werden.
Trotz aller Entwicklung und Digitalisierung: Der menschliche Faktor bleibt entscheidend. Sinn, Weiterentwicklung und Kultur beeinflussen stärker denn je, ob Mitarbeitende bleiben oder gehen… oder überhaupt zu Mitarbeitenden werden.
