HR BarCamp 2018: Fragestunde für die HR-Branche und volle Rucksäcke für die Teilnehmer

Als ich am Central ankomme, regnet es in Strömen. Zum Glück sind es nur ein paar Schritte bis zum Büro von Reto Rüegger. Ich klinge und höre auch prompt den Summer, trete ein und fahre mit dem Lift in den obersten Stock. Dort empfängt mich der CEO von Softfactors und Präsident von HR BarCamp mit einem freundlichen Lächeln und einem festen Händedruck. «Ich hoffe es ist okay, wenn wir uns du sagen. Ich bin Reto», sagt er und führt mich in ein Sitzungszimmer. Dort, hoch über den schmalen Gassen vom verregneten Niederdorf, stellt sich der Mitgründer vom HR BarCamp, der am 20. April in Zürich stattfinden wird, mit den wachen braunen Augen den Fragen um das HR-Event der besonderen Sorte.

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Hoi Reto, vielen Dank für deine Zeit. Erklär doch bitte kurz, was das HR BarCamp genau ist.

Das HR BarCamp ist ein grosser Open Space Event. Open Space bedeutet, dass die Teilnehmenden eigene Ideen mit- und einbringen können, sodass sie das thematisieren, was ihnen unter den Nägeln brennt. Dadurch entsteht die Gelegenheit, diese Themen während des Events mit Berufskolleginnen und -kollegen aus der HR-Szene zu besprechen. So findet man nicht nur Lösungen, sondern es entstehen oft spontan neue Ideen und Ansätze, die sich häufig weiterentwickeln lassen. Beim letzten HR BarCamp kamen ziemlich genau 100 Leute – dieses Jahr erwarten wir sogar noch einen grösseren Andrang. Die Kapazität ist jedoch auf maximal 110 bis 120 Personen beschränkt – das Haus wird entsprechend voll sein.

Eigene Themen einzubringen hört sich sehr interessant an. Was kamen denn letztes Jahr für Themen zusammen?

Sehr viele – und sehr unterschiedliche. Das ging von Mitarbeiterentwicklung über Führungsansätze bis zu Digitalisierung. Aber auch eher klassische Themen wie Recruiting oder Active Search wurden heiss diskutiert. Und eben weil die ganze Bandbreite abgedeckt wird, finde ich dieses Event so spannend! Es geht eben nicht nur ums Recruiting, sondern auch um die Entwicklung. Das einzige Thema, was wir wahrscheinlich noch nie hatten, war Payroll. Aber das finde ich auch nicht besonders schlimm (lacht).

Am HR BarCamp werden nicht nur Buzzwords, sondern auch ganz konkrete Themen besprochen.

Welche Themen, denkst du, werden dieses Jahr behandelt?

Digitalisierung wird bestimmt wieder ein grosses Thema sein. Genauso wird GDPR (Anm. d. Red. General Data Protection Protocol, die Datenschutzgrundverordnung), mit dem viele Unternehmen noch Schwierigkeiten haben, auf der Liste vieler stehen. Die Frage wird sein, wie man mit der neuen Situation des Datenschutzes in Europa umgehen soll. Ebenso kann ich mir gut neue Konzepte, wie Artificial Intelligence oder Machine Learning als Diskussionsthemen vorstellen. Dennoch bleibt daneben immer noch Platz, um klassische, bodenständige Konzepte zu diskutieren. Als Beispiel: Letztes Jahr wurde ein Fall von zwei Teilnehmerinnen diskutiert, die für ein 150 Jahr Firmenjubiläum die Mitarbeiter einbeziehen wollten. Wie du siehst, werden also nicht nur Buzzwords, sondern auch ganz konkrete Themen besprochen.

Du hast vorher schon angedeutet: Die Themen am HR BarCamp werden von den Teilnehmenden selber eingebracht. Kannst du das nochmals genauer erklären?

Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, selber jenes Thema einzubringen, welches sie oder er besprechen möchte. Die Themen werden gesammelt und auf dem Marktplatz – so nennen wir den Abschnitt, an dem die Agenda bestimmt wird – für die Zusammenstellung des eigenen, individuellen Programms angeboten. Jede/r kann in diejenigen Sessions gehen, die ihn interessieren. Hilfreich ist da im Open Space das «Law of two feet» – also, dass alle das Recht haben, aus den Sessions herauszulaufen. Ich finde das eine super Sache, auch wenn das in der Schweiz nur selten passiert, denn so profitiert man auch wirklich nur von den Sessions, die einem gefallen und interessieren.

Im Open Space gilt das «Law of two feet» – also, dass alle das Recht haben, aus den Sessions herauszulaufen.

Als ich mich über den Ablauf des HR BarCamps auf der Website informieren wollte, fand ich nur die Zeiten für das Frühstück, Mittagessen und den Apero. Warum gibt es nicht mehr Informationen?

Weil Open Space nicht nur eine Phrase ist, sondern für uns auch wirklich Open Space bedeutet. Deswegen gibt es nur die Fixpunkte – also Start, Mittagessen und das Ende des HR BarCamps. Der ganze inhaltliche Rest entsteht aus dem Ausgenblick während des Events. Für die Struktur gibt es eine Sessionplanung für fünf mal fünf Sessions – also insgesamt 25 Sessions, die parallel laufen. Wer sich dennoch unsicher ist und sich ein Bild vom HR BarCamp machen möchte, kann sich den Rückblick vom HR BarCamp 2017 anschauen.

Wenn ich dennoch unentschlossen bin – warum sollte ich trotzdem zum HR BarCamp kommen?

Das HR BarCamp eignet sich natürlich auch hervorragend fürs Networking. Aber man kommt bestimmt auch ans HR BarCamp, um etwas Substanzielles vom Event mitzunehmen. Was das ist, wird je nach Teilnehmer unterschiedlich sein. Dabei können diejenigen, die mit einer klaren Vorstellung gekommen sind, viele Ideen oder Ansätze mitnehmen und von anderen Teilnehmenden lernen. Entsprechend könnte man das HR BarCamp auch als grosses Lernevent verstehen. Ein konkreter Ansatz wäre beispielsweise, wie man die nächste Führungsentwicklung besser machen kann.

Wer nicht zielorientiert in ein HR BarCamp geht, kommt genauso ziellos wieder heraus.

Gute Ansätzen und Inputs sind sicher schon mal ein guter Start. Aber was ist denn nun der Output des HR BarCamp?

Was der Output ist und was umgesetzt wird, ist sehr individuell. Manche wollen einfach ihre Ideen im Fachkreis diskutieren. Es gibt aber auch Leute, die eine ganz spezifische Problemstellung einreichen und dann am HR BarCamp eine Antwort darauf erhalten. Entsprechend ist jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer selber für seinen Output verantwortlich. Wer nicht zielorientiert in ein HR BarCamp geht, kommt genauso ziellos wieder heraus. Um auf das Beispiel mit dem 150 Jahr Jubiläum zurückzukommen – diese Teilnehmerinnen haben das HR BarCamp mit konkreten Vorschlägen und Ideen verlassen. Grundsätzlich haben alle die Möglichkeit, mit leeren Rucksäcken zu kommen und mit vollen zu gehen.

Zum Abschluss gibt mir Reto Rüegger noch einen Tipp auf den Weg. Es sei am interessantesten, wenn man selber auch eine Session durchführe. Diese Möglichkeit stünde allen offen, die Chance sollte man nutzen. Ich bedanke mich, spüre nochmals den starken Händedruck zum Abschied und gehe runter in die Gasse, wo nur noch der nasse Boden aus Pflasterstein an den Regen erinnert. Gespannt blicke ich nach links, wo nur knapp 750 Meter entfernt am 20. April im Zentrum Karl der Grosse das HR BarCamp stattfinden wird.

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Nicht vergessen: Wem ein Thema oder eine Idee unter der Haut brennt, der kann das am HR BarCamp einbringen. Und wer weiss: Vielleicht gibt es noch andere mit genau demselben Problem.

Weitere Informationen zum HR BarCamp finden Sie auf der Website.

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